In der Populärmusik legt man für den bestechendsten Soundeffekt ja gerne elektronische Hand an – und dann kommt eine wie Joan Shelley aus Kentucky mit dieser warmen, funkelnden Stimme, und singt einen Holzgitarren-Folk, der auch ganz ohne Verfremdungs-Schnickschnack betört. Zu den hell schwingenden Saiten schaukelt nur das Schlagzeug manchmal leise mit; ansonsten liegt in Shelleys Gesang der ganze Zauber dieser Lieder, die klingen wie milde Sommerbrisen. Ebenso natürlich also, dass auf dem neusten Album auch der Folk-Übervater Bonnie ‘Prince’ Billy hin und wieder mit einstimmen muss.
Text: Lena Rittmeyer