Feministischer Luzifer
Was ist das? Leitungsdefekt im Umspannwerk? Oder sieht der Nachbar einen Horrorfilm? Nein, es sind die psychoakustischen Klänge der Schwedin Maria w Horn. Aber kaum hat sie einem mit ihren Elektro-Maschinenraum-Kompositionen hellwach gemacht, beruhigt sie uns mit minimalistisch-endlosen Piano-Melodien. Maria w Horns Musik ist wie ein sehr guter Krimi: Man weiss nie, was als nächstes passiert – und bleibt genau deswegen hängen in ihren auditiven und tanzbaren Recherchen zu Hexenverfolgung in ihrer nordschwedischen Heimat Angermanland oder zu einer satanisch-feministischen Sekte, in der Luzifer zum Frauen-Befreier rekonzipiert wird.
Text: Laura de Weck
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