Wonach kommen nachkommende Menschen? Kommen sie nach denjenigen, die da waren, und wenn ja, wie sie waren, oder was sie waren, und wenn nicht, wo oder wem nach dann, oder müssen sie vielleicht gar nicht nachkommen, sondern neu werden? Lyra Pramuk erforscht mit Stimme, Samples und Sounds zwischen organischem und synthetischem Material das modulare Spektrum der elektronischen Musik. Befreit von Genre und fester Form fokussiert sie sich auf die empathischen und heilenden Qualitäten der Musik als Botenstoff zwischen Individuen, Gemeinschaften, Generationen, Kontexten, Realitäten. Pramuks Performances gleichen sowohl archaischen, als auch futuristischen Zeremonien der Selbstbegegnung in der wundersamen Entgrenzung.

Text: Valentin Brügger