Olivier «2MO» Demeaux vom Trio Cheveu und Armelle «Bisou Bisou» Oberle von The Dreams sind die beiden Hälften des unruhigen-beunruhigenden französischen Duos Heimat und Zwei, ihr Zweitalbum, wurde im Frühling veröffentlicht, als die Clubs in der Schwebe verharrten, in einer seltsam leisen Nacht.
Auch hier herrscht Ungewissheit, aber sie artikuliert sich als Messe im tadellosen, polierten Rhythmus. Sie erhebt uns. Synchron atmend lässt man sich führen durch ausgefallene elektronische Tracks, düstere experimentelle Tagträume, verführerisch mehrsprachige Texte. So viele Hymnen, denen man sich hingibt, ohne ein Wort zu verstehen; und schon verliert man sich, mitgerissen von stechenden Wogen, Schwindel empfindend lässt man sich tragen von dieser Stimme, dieser bezaubernden, dunklen, weitläufigen Stimme. Was uns bleibt, ist Dringlichkeit, kalt und bedrohlich, und die Sorge, die sich daraus ergibt, undefinierbar, aus sich antwortenden Schatten. Man erspäht auch Lichtstrahlen im Verlauf der gekonnt inszenierten Fahrt und hofft doch nie auf mehr als auf den nächsten Gongschlag oder Gnadenschuss. Ein Kult-Act, ein Must.
Texte: Laure-Anne Cossu
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